Content-Marketing und Content Distribution ohne “Schema F” – ein Gespräch mit Thorsten Ising

Thorsten Ising

Ich bin Thorsten Ising, Unternehmensberater für digitale Kommunikation und Social Media. Dozent an verschiedenen Bildungseinrichtungen, Moderator digitaler und nicht-digitaler Events, Vortrags- und Keynote-Redner, Podcast-Host, Gastgeber von Video-Live-Talks, Blogger, Vater, Grill-, Whisky- und Schottlandfan.

Was machst Du beruflich, wo liegt dabei der Fokus?

Das ist ziemlich vielfältig :). Das “Brot- und Buttergeschäft” ist die Beratung, Strategieentwicklung, Begleitung und Umsetzung digitaler Themen in und für Unternehmen, Organisationen und Verbänden der unterschiedlichsten Branchen. Dazu gesellt sich die Spezifikation Social Media und der Knowhow-Transfer. Mit Schulungen, Seminaren, Workshops und Co. – sowohl in Form interner Schulungen, wie auch über viele Weiterbildungseinrichtungen. Dazu zählen unter anderem die IHK-Akademie Ostwestfalen, die Deutschen Akademie für Chance und Kommunikation (DEACK) oder diverse Business-Akademien. Das alles passiert sowohl in Präsenz, wie auch virtuell (auch schon vor der Pandemie) in zahlreichen unterschiedlichen Formaten.

Content-Marketing, Content Distribution und Social Media

In welchem Bereich fühlst Du Dich am wohlsten und warum?

Content-Marketing, Content Distribution und Social Media sind sicher die Themen, in denen ich mich pudelwohl fühle und hier im Speziellen auf jeden Fall in dem Bereich der Schulungen, Seminare und Workshops. Mich begeistert dabei einerseits die Möglichkeit Wissen weiterzugeben, andererseits die unglaublich großartigen Abwechslungen. Hier gibt es selten ein “Schema F”, selten ein allgemeingültiger Plan und die ständige Herausforderung sich neu und individuell einer Strategie zu widmen. Das feiere ich sehr und wird nie langweilig.

Viele Menschen spüren, dass sich die Welt um sie rasant schnell verändert. Wie nimmst Du dies wahr, was sind Deine Konsequenzen?

Manchmal bin ich darüber erschrocken, manchmal geht es mir nicht schnell genug. Du kennst das sicher. Es geht so wahnsinnig schnell. Ich erinnere mich noch daran, nur drei TV-Programme auf einem Schwarz/Weiß-TV gehabt zu haben, weiß noch, wie bei uns zu Hause das erste Wählscheiben-Telefon Einzug gehalten hat,  ich stolz Anfang der 90er ein “Mobiltelefon” mit strammen 500 g mit mir rumtrug oder den Commodore Plus/4 eingerichtet habe … und was in den letzten 20 Jahren sonst noch so um uns herum verändert hat, ist gleichermaßen faszinierend, wie unheimlich. Ich freue mich über die stete Entwicklung, glaube aber andererseits, dass wir Themen wie Ethik, Moral, Klima und Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit dabei nicht aus den Augen verlieren dürfen.

Meine persönlichen Konsequenzen? Gute Frage und ein guter Anlass, neu darüber nachzudenken. Eine ist sicher, dass ich schon seit Jahren versuche, den ständig wachsenden CO₂-Fußabdruck weiter zu minimieren und irgendwie zu kompensieren. Dazu zählt neben bewussterem Leben, Einkaufen, Reisen etc. auch ein entsprechender Ausgleich. Ergänzend pflanze/spende ich viele Bäume und Co. Eine andere Konsequenz ist der geduldsamere Umgang mit Medien und die gelegentliche Abschottung von Technologie (Handy aus, Buch raus).

Welche Geschäftsmodelle haben in Zukunft die besten Chancen?

Wenn ich das wüsste, wäre ich einen Schritt weiter :).  Ich denke, dass sich – wenn wir an der Entwicklung der letzten Jahre entlang blicken – sich viel in dem Bereich der mobilen Technologie ergeben wird und das Thema Informationen/Kommunikation sich dazu gesellt. Unabhängigkeit, dezentralisierte Systeme, Zahlungsmodelle, Währungen, Blockchain und Co. werden eine große Rolle spielen. Aber für mehr Voraussage fehlt mir die Glaskugel.

Was war für Dich eine besonders gute Erfahrung während der bisherigen Corona-Pandemie?

Dass vieles, was wir vorher als unabdingbar gesehen haben, abkömmlich ist. Vor der Pandemie war es normal, fast schon verpflichtend, viele Dinge vor Ort mitzunehmen oder teilzunehmen. Wie Konferenzen, Kundenbesuche, Messen etc. – ich finde es großartig, dass Unternehmen und Menschen jetzt darüber nachdenken, ob dies tatsächlich alles notwendig ist/war.

Content-Marketing, Content Distribution und Social Media

Natürlich, ich freue mich immer, wenn ich mit Menschen direkt reden kann. Feiere aber die Tatsache, dass viele Unternehmen jetzt darüber nachdenken, ob ich für einen Workshop tatsächlich quer durch das Land fliegen muss und ob es nicht stattdessen in digitaler Form ausreicht. Diese, für viele neue, Erfahrung ist für mich persönlich ein Höhepunkt einer notwendigen Entwicklung. Es wäre auch ohne die Pandemie notwendig. Diese gab für viele den Anlass, den Auslöser und wirkte letztlich auch als Beschleunigung.

In einer Zeit, in der bisher definierte Berufsbereiche immer mehr ineinander übergehen und sich gemachte Erfahrungen im neuen Kontext verändern: wie politisch und/oder gesellschaftlich muss/darf unsere Arbeit sein?

Persönlich halte ich es auch bei immer weiterer Vermischung von “Privat” und “Beruflich” mit klarer Kante und finde, dass wir uns eben nicht hinter Job oder Aufgabe verstecken dürfen. Auch nicht, wenn es um gesellschaftliche Verantwortung oder politischer Einmischung geht. Also, ja, Verantwortung tragen und die Stimme nutzen, die man hat – politisch und gesellschaftlich.

Was war für Dich eine besonders gute Erfahrung? Was ist Dir im Job besonders gut gelungen? Was war für Dich eine völlig neue Erfahrung?

Im Allgemeinen, oder speziell, in dieser Zeit? Allgemein, über die letzten Jahren gesehen, ist mir mein Boosting-Wochenende gut gelungen. Ich lade seit ein paar Jahren eine kleine Gruppe von Menschen ein, wir schließen uns ein Wochenende in ein Hotel ein und arbeiten sehr konzentriert an ein paar Punkten. Ohne Ablenkung und mit einer sehr hohen Effizienz, einem enormen Output und großem Vertrauen. Das war sicher eine der besten Ideen in den letzten Jahren.

Während der Pandemie-Zeit bislang, war die Erfahrung – oder besser – Erkenntnis, dass die jahrelange Pflege und der Aufbau von funktionierenden Netzwerke, jeden Aufwand und Investment wert sind. Irgendwann und irgendwie kommt alles zurück. 

Welche Tools arbeiten für Dich sinnvoll, womit erleichterst Du Deinen Alltag?

Oje, wo soll ich da anfangen? In erster Linie meine kollaborativen und dezentralisierte Tools wie Kalender (Google, iCal), Dokumentenmanagement-Systeme (G-Suite, Office 365), Trello, Asana, Zoom, MS Teams und Co. und natürlich E-Mail, meine digitale Terminvereinbarung (Calendly) und, und, und … 

Hast Du ein Motto? Wenn ja, welches?

Auch wenn die Wortwahl vielleicht ein wenig forsch und hart klingt, so arbeite und lebe ich seit vielen Jahren mit dem Motto “Nicht mit Arschlöchern” – ich arbeite oder beschäftige mich einfach nicht (mehr) mit Menschen oder Unternehmen, denen ich Wertebrüche und Co. attestieren kann.

Wo findet man dich in den sozialen Netzwerken?

Fast überall. Hier eine Auswahl der Links:

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/thorstenising/

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Internetseite: https://www.thorsten-ising.com

Podcast: https://www.social-media-schnack.de

Podcast: https://www.scotpad.de

#d2mtalk – wöchentlicher Talk: https://www.shiftmarkom.de/d2mtalk.html

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