Erklärer und Aufzeiger – ein Gespräch mit Thorsten Herwig
Hallo und guten Tag, mein Name ist Thorsten Herwig, 59 Jahre alt, Ehemann und Vater. Seit über 35 Jahren gehe ich meinem Beruf als Kaufmann und Kommunikationsberater nach. Ich habe viel Sport getrieben und engagiere mich jetzt ehrenamtlich bei den Lions. Meine Passion sind in die Jahre gekommene französische Kraftfahrzeuge.
Was machst Du beruflich, wo liegt dabei der Fokus?
Ich bin Geschäftsführender Gesellschafter der adconcept Werbeagentur. Ursprünglich lag der Fokus der Agentur auf der kreativen Seite, dem Entwickeln von Corporate Identities, Logos und entsprechenden Werbemitteln. Die Kreation ist uns weiter erhalten, jedoch ergänzen wir Mittlerweile um strategische Aspekte und die Vermarktung selbst.
Zum einen sind die enormen laufenden Änderungen in der Kommunikation unserer überwiegenden B2B-Klienten ein Haupt-Augenmerk.
Hier beraten wir Unternehmen – häufig aus der Investitionsgüterbranche – in Ihren Kommunikationsbedürfnissen und stellen uns dazu auch als praktischer Sparringspartner zur Verfügung. Dabei betrachten wir analoge und digitale Kanäle und halten uns durch permanente Know-how-Zufuhr auch mit Netzwerkpartnern am fachlichen Puls der Zeit.
Der adconcept-Blog: https://adconcept.de/blog
Auf der anderen Seite sind wir auch noch sehr analog unterwegs. Als eine der wenigen, letzten Fachagenturen planen und buchen wir das Anzeigengeschäft in nationalen und internationalen Fachmagazinen. Aber auch hier ergänzen wir wieder Kanäle, um die Zielgruppen unserer Kunden in allen Richtungen informiert zu halten.
In welchem Bereich fühlst du dich am wohlsten und warum?
Ich bin ein Erklärer und „Aufzeiger“. Nach gründlichen Analysen mag ich es am liebsten, meinen Klienten mögliche, erfolgreiche Strategien aufzuzeigen und dann auch umzusetzen. Damit erklärt sich auch das „warum“. Denn zu sehen, wie aus der Theorie in der Praxis der Erfolg „folgt“ gehört doch bei jedem Berater zu den positivsten Gefühlen. Außerdem fühle ich mich als Mentor- und Sparringspartner des Nachwuchses sehr wohl. Wir legen sehr viel Wert auf Ausbildungsförderung in unserm Betrieb. Mein Wissen und meine Werte weiterzugeben, gehört ebenso zu meinem größten Antrieb.
Viele Unternehmen spüren, dass sich die Welt um sie rasant schnell verändert. Wie bringst Du diese Erfahrung zu Deinen Kunden, wie vermittelst Du sie Ihnen?
Diese Erfahrung machen die Kunden gerade selbst. Ich kann sie darin manchmal bestärken, oder aber ich starte den Versuch der Entschleunigung. Aber mal ehrlich, das ist einfach auch der Lauf der Dinge. Seit Beginn der Industrialisierung ändern sich Unternehmenswelten laufend. Das hat mit der gestiegenen Kommunikationsgeschwindigkeit und der allgegenwärtigen Verfügbarkeit von Informationen zu tun.
Ich berate anhand von SWOT (Stärken- / Schwächen-Analysen) und zeige dann mögliche Lösungswege auf. Sehr individuell, sehr auf Augenhöhe mit dem Auftraggeber. Daher schränkt sich die Branche für mich auch ein, aber man will ja auch nicht die eierlegende Wollmilchsau sein.
Welche Geschäftsmodelle haben in Zukunft die besten Chancen?
Integration möglichst vieler Kommunikationswege und besseres Wissen um die eigene Zielgruppe und auch die Beobachtung des unmittelbaren Wettbewerbs sollten heutzutage zum eigenen Geschäftsmodell unbedingt dazu gehören.
Was war für Dich eine besonders gute Erfahrung während der Corona-Pandemie?
Keine – ehrlich gesagt. Die Politik hat m.E. versagt und den Unternehmen – aber auch der Gesellschaft – nur unzureichende Perspektiven gegeben. Es gab natürlich auch Profiteure – aber ehrlich gesagt wollte ich nicht in eine „Masken-Affäre“ einbezogen werden.
In einer Zeit, in der bisher definierte Berufsbereiche immer mehr ineinander übergehen und sich gemachte Erfahrungen im neuen Kontext verändern: wie politisch und/oder gesellschaftlich muss/darf unsere Arbeit sein?
Ich bin gänzlich unpolitisch und halte mich auch möglichst aus solchen Debatten heraus. Damit bin ich immer sehr gut gefahren – ich mag es nicht, wenn man politisch aneckt. Häufig wird dies aus Profilierungs-, oder Lobby-Intentionen gemacht. Ein No-Go für mich.
Was ist Dir im Job besonders gut gelungen?
Ich mag diese Name-Dropping-Fragen nicht. Wenn mir was nicht so gut gelingt, suche ich den Fehler und hoffe das nächste Mal gelingt es viel besser.
Was war für Dich eine völlig neue Erfahrung?
Die Pandemie – wie für uns alle. Die Tristesse des Lock-Downs in 2020. Und eine sehr schwere Krankheit, von der ich zum jetzigen Zeitpunkt völlig genesen bin.
Welche Tools arbeiten für Dich sinnvoll, womit erleichterst Du Deinen Alltag?
Meine To-do-Listen, mein DIN A4 großes Notizbuch mit Ledereinband und eine halbautomatische Armbanduhr.
Hast Du ein Motto? Wenn ja, welches?
work & love hard – eat & drink slow – joy & live long
Wo findet man dich in den sozialen Netzwerken?
Die üblichen ….
Kontakt:
Foto: Iris Klöpper
Interview: Frank-Michael Preuss
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