Pressearbeit aktuell
In der heutigen Ära der zunehmenden digitalen Transformation hat sich die Landschaft der Pressearbeit grundlegend gewandelt. Die einst einfache Frage „Wen oder was erreiche ich mit meiner Pressemitteilung bzw. mit meiner Pressearbeit?“ hat sich in ein komplexes Rätsel verwandelt, das weit über die Grenzen der traditionellen Medien hinausgeht.
Die Pressemitteilung, einst ein klar definiertes Instrument, das sich ausschließlich an Journalisten richtete, hat sich zu einem vielschichtigen Werkzeug entwickelt, das in der Welt der sozialen Netzwerke, Communitys, Business-Plattformen und anderen Dialog-Medien seinen Platz findet.
Pressearbeit ist heute crossmedial
Die Pressemitteilung hat sich von einem reinen Informationsmedium zu einem crossmedialen Werkzeug gewandelt, das nicht mehr nur von Journalisten gelesen wird, sondern jedem Interessierten zur Verfügung steht. Dieser Wandel erfordert eine Anpassung der Pressearbeit, die nun auf verschiedenen Medienplattformen präsent sein und interaktive Elemente nutzen muss, um die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen.
In dieser neuen Realität muss sich auch die Rolle des Pressebeauftragten wandeln. Er ist nicht mehr nur ein Spezialist, sondern auch ein Kommunikator, der einen Dialog mit der Zielgruppe führen kann. Dies erfordert eine Neuausrichtung der Pressearbeit, die sich an den Bedürfnissen der Konsumenten orientiert, die kritischer geworden sind und auf ihrem Recht bestehen, Dinge zu hinterfragen. Sie suchen nach Mehrwert und nicht nach einer Dauerberieselung durch Werbung.
Für moderne Pressearbeit sind heute mehrere Aspekte von entscheidender Bedeutung
Vernetzungsmanagement
Die Pressearbeit hat sich gewandelt, sie hat ihre alte Haut der Einwegkommunikation abgestreift und sich in ein dynamisches Vernetzungsmanagement verwandelt. Dieses neue Gewand erfordert die geschickte Navigation durch das Gewirr von sozialen Netzwerken, die aktive Teilnahme an Communitys, die effektive Nutzung von Business-Plattformen und die gekonnte Handhabung anderer Dialog-Medien.
Es ist ein Tanz auf dem Drahtseil der Kommunikation, bei dem jedes Wort, jede Geste und jede Entscheidung die Balance zwischen Erfolg und Misserfolg bestimmt.
Medienwerkzeuge
Suchmaschinenoptimierung und Unique Content sollten in die Pressearbeit stark miteinbezogen werden, zusätzliche Einbindung von Video- und Bildinhalten sind von Vorteil. Wichtig ist es, dass Inhalte neu erstellt werden, die sich nicht unbedingt 1:1 mit der Website des Unternehmens spiegeln.
Je persönlicher und ehrlicher die Leser angesprochen werden, umso eher gelingt der Dialog. Auch hier funktioniert das Bauchgefühl oft besser als ein starrer Medienplan. Menschen agieren anders als Tabellen.
Medienmanagement
Alle, auch traditionelle Kanäle nutzen! Kooperationen mit einflussreichen Bloggern und Influencern sind dabei sehr hilfreich. Präzise Informationen, allgemeinverständlich aufbereitet, sollten zeitversetzt alle relevanten Zielgruppen erreichen.
Analysen und Tracking-Tools können sehr bei der Auswertung helfen, welche Informationen gut ankommen und genutzt werden. Manchmal ist es aber auch gut, auf das Bauchgefühl zu hören. Nicht alles kann man tracken und monitoren!
Social Media
Zuerst sollten die wichtigsten Kanäle aufgebaut werden und Kontakt zu den aktivsten Usern gesucht werden. Schnell kann man so die eigene Gemeinde etablieren, die nach und nach wachsen wird. Man muss Zeit dafür einplanen und nicht den Fehler machen, sofort Produkt-PR in die Kanäle zu schieben. Am besten ist es, Diskussionen anzuregen, die ehrlich, ethisch und wahrhaftig sind. Dann werden die Nutzer auch kommentieren, liken und teilen. Die Marke tritt zunächst in den Hintergrund, stark wird sie im Netz erst durch das entstehende Vertrauen.
Dialog mit der Zielgruppe
Der Pressebeauftragte muss nun mehr denn je in der Lage sein, nicht nur eine Botschaft zu übermitteln, sondern einen echten Dialog mit der Zielgruppe zu führen. Dies erfordert eine grundlegende Neuausrichtung der Pressearbeit, eine Transformation, die sich an den Bedürfnissen und Wünschen der Konsumenten orientiert.
Es ist nicht mehr ausreichend, einfach Informationen zu verbreiten; es ist nun notwendig, eine Konversation zu initiieren, eine Verbindung herzustellen und aufrechtzuerhalten. Es ist eine Kunst, die sowohl Einfühlungsvermögen als auch strategisches Denken erfordert.
Mehrwert bieten
Die Konsumentenlandschaft hat sich in eine Arena verwandelt, in der kritische Stimmen nicht nur gehört, sondern auch erwartet werden. Die Verbraucher bestehen nun vehement auf ihrem unveräußerlichen Recht, das Angebotene zu hinterfragen und zu prüfen. Sie sind auf der Suche nach einem echten Mehrwert, der über das bloße Produkt hinausgeht, und nicht nach einer endlosen Flut von Werbebotschaften, die sie in ihrer täglichen Routine ertränken.
Sie sehnen sich nach Authentizität und Transparenz, nach einer Verbindung, die tiefer geht als der bloße Austausch von Waren und Geld. Konsumenten sind kritischer geworden und bestehen auf ihrem Recht, Dinge zu hinterfragen. Sie suchen nach Mehrwert und nicht nach einer Dauerberieselung durch Werbung.
Pflege von Medienkontakten
Medienkontakte bleiben das A und O. Wer keine hat, kann sie nicht durch die anderen Punkte ausgleichen. Oberstes Ziel muss also bleiben, all die traditionellen, klassischen Techniken zu beherrschen, die doch so lange sehr gut funktioniert haben. Dabei besteht die größte Schwierigkeit darin, eine wichtige Quelle für die Medien zu sein, ohne die eigene Marke zu sehr zu promoten. Etwas Lebenserfahrung und ein solide Ausbildung haben dabei auch noch niemandem geschadet.
Fazit
Die Pressearbeit hat sich von einem simplen Versand von Pressemitteilungen zu einem komplexen Vernetzungsmanagement gewandelt, das die geschickte Nutzung verschiedener Medien und den aufmerksamen Dialog mit der Zielgruppe erfordert. Dieser Wandel hat eine tiefgreifende Anpassung der Pressearbeit selbst und eine Neubewertung der Rolle des Pressebeauftragten notwendig gemacht.
Der Pressebeauftragte ist nicht mehr nur ein Bote, sondern ein Netzwerker, ein Kommunikator, der die Brücke zwischen der Organisation und ihrer Zielgruppe schlägt. Er ist ein Navigator in der vielschichtigen Welt der Medien, ein Meister des Dialogs, der die Stimme der Organisation in der Öffentlichkeit ist und gleichzeitig das Ohr, das auf die Stimmen der Zielgruppe hört.
Teilen