Radikal emotional – Die Notwendigkeit, Gefühle in der politischen Diskussion zu berücksichtigen
In der gegenwärtigen Welt, geprägt von Diskussionen um die Klimakrise, Identitätspolitik oder globale Konflikte, scheint die Politik ein stetiger Verhandlungsprozess über divergierende Emotionen zu sein. Maren Urner, eine renommierte Neurowissenschaftlerin und gefeierte Autorin, plädiert in ihrem neuesten Werk dafür, unser Verständnis von einer rein rational geprägten Politik zu überdenken.
Angesichts sich zuspitzender globaler Krisen fordert sie eine Abkehr von der klassischen Dichotomie von Verstand und Gefühl. Eine Synthese beider Aspekte sei unabdingbar, um effektiv und konstruktiv politische Prozesse zu gestalten.
Radikal emotional – Emotionen sind ein Teil von uns
Die konventionelle Auffassung, dass Emotionen in der politischen Sphäre keinen Platz finden sollten, wird durch neuere psychologische, anthropologische und neurowissenschaftliche Forschungen herausgefordert. Diese Studien belegen, dass politische Entscheidungsprozesse tiefgreifend von emotionalen Einflüssen geprägt sind.
Der Wunsch nach ausschließlich rationalen Debatten führt paradoxerweise oft zu emotional aufgeladenen und irrationalen Diskursen. Emotionen sind demnach nicht nur eine private Angelegenheit, sondern spielen eine zentrale Rolle in der öffentlichen und politischen Arena.
Urner argumentiert, dass der erste Schritt zur Lösung dieses Dilemmas in der grundlegenden Erkenntnis liegt, dass auch scheinbar private Entscheidungen – wie unsere Ernährung, unsere Mobilität, unser Wohnen und unsere Definition von Erfolg – stets eine politische Dimension besitzen.
Diese Erkenntnis ist besonders relevant, da solche Entscheidungen oft emotional motiviert sind. Urner betont, dass ein produktiver Umgang mit politischen Fragen nur möglich ist, wenn wir die gleichzeitige Existenz von Rationalität und Emotionalität anerkennen.
Um zu einer effektiven und zukunftsfähigen Politikgestaltung zu gelangen, schlägt Urner drei wesentliche Methoden vor: Erstens müssen wir eine „radikale Aufmerksamkeit“ entwickeln, um unsere eigenen Gefühle zu erkennen und besser zu verstehen.
Zweitens ist eine „radikale Ehrlichkeit“ in der Kommunikation notwendig, um gesellschaftlich notwendige Veränderungen herbeizuführen.
Drittens fordert sie dazu auf, die künstlichen Trennlinien zwischen Gefühl und Verstand sowie zwischen privaten und professionellen Sphären zu überwinden. Diese Schritte sind entscheidend, um ein tiefgreifendes und zukunftsorientiertes Denken und Handeln zu fördern.
Radikal emotional – Das Buch
In einer Zeit, in der die politische Landschaft zunehmend von Polarisierung und emotional aufgeladenen Debatten geprägt ist, fordert Maren Urner, eine renommierte Neurowissenschaftlerin und Bestsellerautorin, in ihrem neuesten Werk „Radikal emotional“ eine grundlegende Neubewertung unseres Verständnisses von Politik.
Urner argumentiert, dass die traditionelle Trennung zwischen Emotion und Vernunft in der politischen Diskussion nicht nur überholt, sondern auch kontraproduktiv ist. Ihre Analyse basiert auf einer Vielzahl von psychologischen, anthropologischen und neurowissenschaftlichen Studien, die belegen, dass Emotionen eine zentrale Rolle in politischen Prozessen spielen.
Das Buch bietet nicht nur eine tiefgehende Analyse der aktuellen politischen Landschaft, sondern auch praktische Werkzeuge, die es den Lesern ermöglichen, sich aktiv und bewusst an der Gestaltung einer lebenswerten Zukunft zu beteiligen.
Urner plädiert für eine radikale Neuorientierung im politischen Denken, die anerkennt, dass private Entscheidungen immer auch eine politische Dimension haben. Von der Art und Weise, wie wir uns ernähren, über unsere Fortbewegungsmittel bis hin zu unseren Wohnverhältnissen und Erfolgsdefinitionen – all diese Aspekte sind untrennbar mit politischen Fragen verbunden.
Die Autorin betont die Notwendigkeit, die falschen Trennungen zwischen Gefühl und Verstand, zwischen Privat und Professionell sowie zwischen Umwelt und Mensch zu überwinden. Nur durch eine solche Integration können wir uns den komplexen globalen Herausforderungen stellen, die unsere Zeit prägen.
Urner liefert einfache, aber wirkungsvolle Methoden, um radikal aufmerksam zu sein, radikal ehrlich miteinander zu kommunizieren und so die gesellschaftlich notwendigen Veränderungen für eine lebenswerte Welt zu bestreiten.
„Radikal emotional“ ist somit mehr als nur ein Debattenbuch. Es ist ein Aufruf zum Handeln, der zeigt, dass eine radikale Neuorientierung im politischen Denken nicht nur möglich, sondern angesichts der komplexen globalen Herausforderungen auch notwendig ist. Maren Urner liefert damit einen wertvollen Beitrag zur aktuellen politischen Diskussion und bietet Lesern konkrete Ansätze, um sich aktiv an der Gestaltung einer besseren Zukunft zu beteiligen.
Radikal emotional – Die Autorin
Prof. Dr. Maren Urner (geboren 1984) ist Neurowissenschaftlerin und Professorin für Medienpsychologie an der HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln. Nach dem Studium der Kognitions- und Neurowissenschaften in Deutschland, Kanada und den Niederlanden wurde sie am University College London promoviert. 2016 gründete sie das Online-Magazin für Konstruktiven Journalismus Perspective Daily mit und war bis 2019 Chefredakteurin und Geschäftsführerin.
Seit ihren Bestsellern im Droemer Verlag Schluss mit dem täglichen Weltuntergang (2019) und Raus aus der ewigen Dauerkrise (2021) ist sie eine viel gefragte Keynote-Speakerin und Interviewpartnerin. Seit September 2020 ist sie Kolumnistin bei der Frankfurter Rundschau. Sie ist B.A.U.M.-Preisträgerin 2023 in der Kategorie Wissenschaft. https://maren-urner.com
Verlag: https://www.droemer-knaur.de/
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