Schwellenangst

Schwellenangst – Annäherungen an einen anderen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer

Der Tod ist ein unvermeidliches Schicksal für alle Lebewesen. In ihrem Buch „Schwellenangst“ erforschen die Autorinnen Luisa Stömer und Eva Wünsch neue Wege im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Sie beleuchten die verschiedenen Aspekte, die mit dem Tod in Verbindung stehen.

Diese Aspekte beinhalten biologische Sterbeprozesse, die körperliche Auflösung, bürokratische Hürden, Trauer jenseits von klassischen Phasenmodellen, persönliches Wachstum, alternative Bestattungsformen und gesellschaftliche Ungleichheiten, die über den Tod hinausgehen.

Die Autorinnen betonen, dass der Tod beängstigend sein kann, aber sich damit auseinanderzusetzen, kann Orientierung bieten, die Wahrnehmung schärfen und die Wichtigkeit im Leben neu bewerten. Es ist ihnen ein Anliegen, die Offenheit im Gespräch über den Tod zu fördern und Wege aufzuzeigen, wie man einander in der Trauer unterstützen kann.

Sterben

In „Schwellenangst“ widmen sich die Autorinnen ausführlich den biologischen Sterbeprozessen und der körperlichen Auflösung. Sie erklären, was während des Sterbens mit dem Körper geschieht und warum die Redewendung „im Tod sind alle gleich“ ein Missverständnis ist. Der Tod wird nicht nur als biologischer, sondern auch als sozialer und kultureller Prozess betrachtet, der von verschiedenen Einflüssen geprägt ist.

Auch bürokratische Hürden und Möglichkeiten, sie zu umgehen, werden in „Schwellenangst“ angesprochen. Die Autorinnen erläutern, wie man mit den bürokratischen Herausforderungen nach dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen kann und wie man deren Wünsche bezüglich Bestattung und Erbschaft respektiert.

Trauer

Die Trauer nach einem Verlust wird in „Schwellenangst“ eingehend behandelt. Trauer wird als natürlicher Prozess betrachtet, der beim Umgang mit Verlust hilft. Trauer wird nicht nur als individueller, sondern auch als sozialer Prozess betrachtet, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Die damit verbundenen Wachstumsschmerzen werden ebenfalls angesprochen. Die Autorinnen erklären, wie man mit diesen Schmerzen umgehen und aus der Trauer lernen kann, um gestärkt und weiser daraus hervorzugehen.

Auch unkonventionelle Bestattungen und gesellschaftliche Ungleichheiten werden in „Schwellenangst“ thematisiert. Es wird erläutert, wie alternative Bestattungsformen den Wünschen der Verstorbenen und Hinterbliebenen gerecht werden können und wie gesellschaftliche Ungleichheiten im Umgang mit dem Tod überwunden werden können.

Wege

„Schwellenangst“ bietet einen umfassenden und differenzierten Einblick in die Themen Sterben, Tod und Trauer. Die Autorinnen betonen die Bedeutung offener Gespräche über diese Themen und zeigen Wege auf, mit den Herausforderungen nach einem Verlust umzugehen. Durch Illustrationen und Grafiken wird das Thema auf verständliche Weise präsentiert, um den Lesern die Auseinandersetzung mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen zu ermöglichen.

Eine australische Studie ergab, dass das offene Gespräch über Tod und Sterben hilfreich sein kann, um Abschiede zu verarbeiten und die Angst davor zu mindern. „Schwellenangst“ leistet einen wichtigen Beitrag zu diesem Thema und unterstreicht die Bedeutung offener Dialoge über den Tod, um den Umgang damit zu verbessern und die Gesellschaft insgesamt zu stärken.

Schwellenangst

Schwellenangst – Die Autorinnen

Eva Wünsch (geb.1991, Studium an der HGB-Leipzig) und Luisa Stömer (geb.1992, Studium an der HAW Hamburg) sind Autorinnen, Illustratorinnen und Grafikdesignerinnen. Sie sind seit vielen Jahren befreundet und auch beruflich ein Team. 2016 erschien ihr Buch Ebbe & Blut – ein Nachschlagewerk zum weiblichen Zyklus das mit dem German Design Award ausgezeichnet wurde. Seit 2023 haben sie einen Lehrauftrag für Illustration und Konzeption an der Design­fakultät in Nürnberg.

Verlag: https://www.kunstmann.de

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