Ute Friese, was machst Du beruflich/hauptsächlich, wo liegt dabei der Fokus?
Moin Frank, dank für die Einladung. Ich habe 1998 Aktion Kindertraum gGmbH gegründet und erfülle seitdem bundesweit mit meinem Team die Herzenswünsche von Kindern und Jugendlichen, die sich in einer sehr belastenden Lebenslage befinden. Dies kann durch eine eigene Erkrankung oder die der Geschwister oder Eltern bedingt sein.
In welchem Bereich fühlst du Dich am wohlsten und warum?
Immer wenn ich den direkten persönlichen Kontakt zu Menschen habe, fühle ich mich wohl. Ich liebe das Netzwerken und ziehe immer noch ein persönliches Treffen einem digitalen Meeting vor. Tja und in meiner Freizeit freue ich mich, dass ich in Linden-Nord wohnen und leben kann.
Viele Menschen spüren, dass sich die Welt um sie rasant schnell verändert. Wie nimmst Du dies wahr, was sind Deine Konsequenzen?
Ja, die Wahrnehmung kann ich nur bestätigen. Die digitalen Medien und die Möglichkeit faktisch jeden zu jeder Zeit auf irgendeinem Medium zu erreichen, kann einen schon unter Druck setzen. Ich gehöre noch zu den Menschen, die lieber zum Telefonhörer greifen als eine Email zu schreiben. Das Gespräch ist für mich immer noch die effektivste Form der Kommunikation.
Ich versuche durch meine Hobbys einen Ausgleich zu schaffen und mal ganz bewusst für einen Zeitraum offline zu sein. Am besten gelingt mir das beim Golfen und beim Treffen mit Freunden.
Welche Geschäfts- und Lebensmodelle haben in Zukunft die besten Chancen?
Dies sind in meinen Augen Modelle, die flexibel sind und sich den Bedürfnissen der Menschen anpassen und nicht davon ausgehen, dass die Menschen sich den Modellen anpassen müssen.
Beschäftigst Du Dich mit dem Thema KI? Wie siehst Du den Ausblick damit für die nächsten Jahre?
Momentan nutze ich KI, wenn ich eine konkrete Frage habe oder um Alternativ- bzw. Verbesserungsvorschläge zu erhalten. Ich glaube KI kann sehr viel Unterstützung und Hilfestellung vor allem für Menschen mit Beeinträchtigungen geben. Auf jeden Fall muss KI immer von Menschen gesteuert werden. Ich glaube, dass gerade im medizinischen und pflegerischen Bereich KI sich noch viel weiter entwickeln wird. Hier sehe ich noch großes Entwicklungspotential.
Was war für Dich eine besonders gute Erfahrung während der Corona-Pandemie? Wie hat sich Dein Kontakt mit anderen Menschen dadurch verändert?
Das man im Familienkreis wieder etwas näher zusammengerückt ist. Es wieder abends Zeit für Spiele und Gespräche gab und sich in Nachbarschaften geholfen wurde. Auch der kreative Umgang mit den Gegebenheiten zum Beispiel die Hofkonzerte hat mich beeindruckt. Ich freue mich immer wieder, wenn ich Menschen persönlich treffen kann und ich mich dabei nicht mehr um Abstände etc. kümmern muss.
In einer Zeit, in der bisher definierte Berufsbereiche immer mehr ineinander übergehen und sich gemachte Erfahrungen im neuen Kontext verändern: wie politisch und/oder gesellschaftlich muss/darf unsere Arbeit sein?
Sie muss immer die Menschenrechte im Fokus haben.
Was war für Dich eine besonders gute Erfahrung? Was ist Dir besonders gut gelungen? Was war für Dich eine völlig neue Erfahrung?
Das sich Aktion Kindertraum so gut entwickelt hat, ich ein Team habe, dass über allen Maßen empathisch ist und hoch engagiert sich den täglichen Herausforderungen stellt. Jede Wunscherfüllung ist anders und mit jeder Wunscherfüllung wird der Erfahrungsschatz reicher. Ich bin immer dankbar für neue Erkenntnisse, die bei der nächsten Wunscherfüllung helfen können.
Welche Tools arbeiten für Dich sinnvoll, womit erleichterst Du Deinen Alltag?
Da ich viel unterwegs erleichtern mir die Navigationssystem und die Bahn-APP sehr den Alltag. Ansonsten wäre vieles ohne Internet sehr viel umständlicher.
Hast Du ein Motto? Wenn ja, welches?
Ja: Lebe jetzt!
Wo findet man Dich in den sozialen Netzwerken und im Internet?
Bei Facebook
Aktion Kindertraum: https://www.aktion-kindertraum.de/
Ich möchte helfen: https://www.aktion-kindertraum.de/wuensche-spenden/ich-moechte-helfen/
Portraitfoto: Iris Klöpper
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