Was in 25 Jahren „Redaktionsbüro für Bild & Text“ so geschehen ist

Was in 25 Jahren „Redaktionsbüro für Bild & Text“ so geschehen ist 1 Was in 25 Jahren „Redaktionsbüro für Bild & Text“ so geschehen ist

Frank-Michael Preuss mit seinem Redaktionsbüro für Bild & Text in Hannover feiert Jubiläum

Als ich 1991 das Redaktionsbüro für Bild & Text „erfand“, lebten wir noch in der guten, alten Medienwelt. In den Redaktionen und Unternehmens-Pressestellen wurden massenweise gute Fotos benötigt und ich ging freudig meinem Ausbildungsberuf (1982-1985) als Fotograf nach. Das bedeutete, ich kaufte häufig 100erweise Colorfachfilme mit 36 Belichtungen ein, hatte ein fixes Vertragslabor, das auch mal auf die Schnelle aktiv werden konnte und lieferte täglich stapelweise Colorabzüge 13×18 cm bei meinen Kunden ab. Das Geschäft lief gut im „Redaktionsbüro für Bild & Text“, das eigentlich nur „Redaktionsbüro für Bilder“ hätte heißen dürfen, da der Textanteil verschwindend gering ausfiel.

Die Euphorie nach dem Mauerfall hielt 3 bis 4 Jahre an, bis die Wirtschaft plötzlich bremste – es kam zu einer ersten rezessiven Phase nach der „friedlichen Revolution“. Es war angekommen, dass die Übernahme der DDR auch immense Kosten verursachte und nicht jeder nur glücklich darüber war. Den Soli haben wir ja noch heute – die spontane Begeisterung ist vielen Problemen gewichen. Da, wo einst der Kommunist hauste, lebt heute streckenweise wieder der Nazi. Unschön, aber wahr.

Für mich bedeutete das damals konkret: weniger Partys bei Maschmeyer & Co., kleinere Weihnachtsfeiern bei den Unternehmen, ein härterer Ton bei Eventagenturen im In- und Ausland, Budgetkürzungen und geringere Honorare, höhere Kosten und eine neue Gefahr: die Digitalisierung! Ich höre noch einige damalige Kollegen, wie sie entschieden sagten, „bis diese neuen Kameras technisch so weit sind, sind wir steinalt“ – diese Kollegen fahren jetzt teilweise bis zur Rente in etlichen Jahren Taxi oder sind mittlerweile in irgendwelche Festanstellungen geflüchtet.

Ich habe Mitte der 90er wieder angefangen zu schreiben. Teils, weil ich es ja früher schon getan habe, teils, weil Kunden danach gefragt haben. Zu den ersten, neuen Texten kamen Interviews, dann Anwenderberichte, Success Stories, Fachartikel und dann – schlüssig und sinnig – die Anfrage nach der Vermarktung der Texte. Das „echte“ „Redaktionsbüro für Bild & Text“ war entstanden. Einfach so, ohne Absicht und ohne Businessplan. Und ich habe es einfach mitgemacht, ohne die Folgen zu überdenken. Die kamen mit echten PR-Anfragen seitens der schon bestehenden Kunden. Also habe ich meine Kontakte aus der Medienbranche genutzt, meine Computerkenntnisse verfeinert und habe begonnen, die selbstgeschriebenen Texte in Zeitschriften und Fachmagazinen zu veröffentlichen. Der Computer war damals mehr Mittel zum Zweck, getaugt hat er für die Pressearbeit nur als Instrument.

Aber ich hatte so eine Ahnung… was da gerade mit Spiegelreflexkameras begann, sollte doch nicht nur dort passieren…

Heute ist der Anteil, den ich mit Print zu tun habe, so wenig geworden, wie damals der Textanteil im Redaktionsbüro von 1991 – die Digitalisierung ist dabei, alles zu verändern. Ganze Geschäftsfelder sind bereits verschwunden oder nahezu ausgedünnt worden, in anderen Branchen scheint noch alles zu funktionieren – jedenfalls an der Oberfläche. Wenn man oft genauer hinschaut, bewegen sich diejenigen, die früh angefangen haben, digitale Entwicklungen zuzulassen, zwar auf neuen Gebieten, bekommen aber auch neue, ausbaufähige Geschäftsfelder dazu. Es herrscht Wandel.

Dass ich einer der ersten war, der seine kleine Agentur onlinemedienfähig ausstattete, brauche ich nicht zu erwähnen. Das kann man googlen. Ich bin groß geworden mit kostenlosen Presseportalen wie openPR, firmenpresse, fairnews und wie sie alle heißen. Aber ich habe auch die Payment-Lösungen der großen Anbieter genutzt, sobald sie auf dem Markt waren. Gleichzeitig habe ich verstanden, warum Blogs so wichtig sind und mich auch damit auseinandergesetzt.

Dass, was wir heute Social Media nennen, gibt es ja schon länger, nur sah es vorher anders aus, fühlte sich ganz anders an (siehe Btx, germany.net etc.) und hatte lange nicht die virale Leistung heutiger Plattformen. Ich war jedenfalls von Anfang dabei und habe meine Chance genutzt, meine ganz persönliche Infrastruktur aufzubauen, die langsam und organisch gewachsen ist. Ich bin fest verankert im Neuland.

Heute analysiere und berate ich meine Kunden, wickele komplette Kampagnen ab, betreue kleine und mittelständische Kunden, biete monatliche Pauschalen für crossmediale Betreuung an, nutze meine Vernetzung global und helfe Unternehmen, Fuß zu fassen, in einer komplexen digitalen Welt.

Ich habe mich zwischendrin erheblich weitergebildet in allen diesen Punkten, aber bin auch neue Wege gegangen. Seit einigen Jahren coache ich auch in Einzelgesprächen zu den Themen Entscheidungsfindung, Potential- und Geschäftsentwicklung – und es wird sehr gut angenommen, da hier meine gesamte Expertise aus der Kommunikation zusammen mit meiner Erfahrung neue Möglichkeiten bietet – die Entscheidungsträgern, aber auch Privatpersonen wegweisende Kickoff-Erfahrungen verschaffen kann.

Wer mich kennt, weiß auch, dass die Kunst in meinem Leben nicht von den anderen Dingen zu trennen ist – ich bin Fotograf, Maler und Musiker – das wird mir immer bleiben, selbst wenn die letzte Pressemitteilung längst verraucht ist, die letzte soziale Plattform aufgegeben hat und das Internet längst geschlossen wurde.

Danksagung: Ich möchte hier meinen guten Kunden und Kooperationspartnern danken! Ohne Euch/Sie wäre es noch viel schwerer gewesen – ich freue mich auf die nächsten Jahre! Viel Spaß gemacht hat es bereits die letzten 25 Jahre!

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