Weil da war etwas im Wasser – in diesem außergewöhnlichen Roman dreht sich alles um einen monströsen Tintenfisch, einen sogenannten Riesenkalmar, der die Hauptfigur in Luca Kiesers Roman „Weil da war etwas im Wasser“ ist. Dieses Werk, das für die Longlist des Deutschen Buchpreises 2023 nominiert ist, ist eine faszinierende Erzählung, die die Grenzen zwischen Mensch und Tier, Realität und Fiktion, Licht und Dunkelheit verschwimmt.
Weil da war etwas im Wasser – Der Darsteller
Der Riesenkalmar, der ein Tiefseekabel berührt, wird zum Erzähler seiner eigenen Geschichte und der Geschichten anderer. Seine Arme und Tentakel erzählen von der Dunkelheit des Meeres, in der er lebt, und von der Angst und dem Unverständnis, die er bei den Menschen hervorruft. Sie erzählen auch von Sanja, einer Praktikantin auf einem Frosttrawler, die sich um den gefangenen Kalmar kümmert, und von Dagmar, einer Agentin eines Geheimdienstes in der Antarktis, die den Auftrag hat, den Kalmar unbemerkt nach Deutschland zu bringen.
Die Geschichten des Kalmars sind vielschichtig und reichen weit in die Vergangenheit zurück. Sie erzählen von einer Schäferstochter und ihrer Kindheit, von einer Familie, deren Urahn schon mit einem Kalmar gekämpft hat, und von dem jungen Jules Verne, der von diesem Kampf inspiriert wurde und darüber zu schreiben begann. Am Ende wird die Schwierigkeit thematisiert, die Menschen haben, von Tieren zu erzählen, und warum sie es dennoch tun.
Weil da war etwas im Wasser – Der Autor
Luca Kieser wurde 1992 in Tübingen geboren. Er studierte Philosophie sowie Sprachkunst und ist inzwischen auf Naturethik spezialisiert. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem Wortmeldungen Förderpreis, dem Lyrik-Lichtungen-Stipendium und für einen Auszug aus »Weil da war etwas im Wasser« mit dem FM4-Wortlaut. Er lebt in Wien. https://www.lucakieser.de/
„Weil da war etwas im Wasser“ ist ein eindrucksvolles Beispiel für Kiesers Fähigkeit, komplexe Themen aufzugreifen und sie in eine fesselnde Erzählung zu verwandeln. Der Roman ist nicht nur eine Geschichte über einen Riesenkalmar, sondern auch eine Reflexion über die menschliche Natur, unsere Beziehung zur Tierwelt und die Art und Weise, wie wir Geschichten erzählen und verstehen. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und das uns dazu auffordert, unsere eigene Rolle in der Welt und unsere Beziehung zu den Tieren, mit denen wir sie teilen, zu überdenken.